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31. Mai 2010 - Dynamo-Stadion und Waldschlößchenbrücke in einem Atemzug

Am Mittwoch Abend, den 26.05.2010, fand im Rathskeller ein Treffen mit Elternvertretern von 30 Dresdner Schulen statt, bei welchem hitzige Diskussionen geführt wurden. Streitpunkt waren die massiven Kürzungen an den Schulen Dresdens.
Statt nach Lösungen zu suchen fanden sich die Eltern Vorwürfen und scharfen Kritisierungen seitens Finanzbürgermeisters Hartmut Vorjohann ausgesetzt. Unter anderem ist er der Ansicht, es werde zu wenig für die Sanierung der Schulen gekämpft und im Gegenzug auch nicht genügend gegen die Streichung von Geldern bei Stadt und Land protestiert.
Zitat: „Das ist keine Frage des Geldes, sondern alles eine Frage der Lobbyarbeit. Eltern sind schlecht organisiert. Dynamo würde ganz paar Leute mehr auftreiben, um Geld zu bekommen.“ Und er legte noch nach: „Ich will ihnen nicht sagen, dass sie selber schuld sind. Aber ein fast viertklassiger Fußballverein hat die schwachsinnige Entscheidung, das Stadion zu bauen, mit Lobbyarbeit erzwungen. Und die Waldschlößchenbrücke wird auch gebaut. Sie haben noch keine Bürgerinitiative gegründet und noch keinen Bürgerentscheid erzielt, damit Schulen saniert werden.“
Zum Thema Wahlprogramm äußerte er sich mit folgenden Worten: „Das geht nur, wenn Geld da ist. Das Land hat die Fördermittel für Schulsanierungen gestrichen. Damit haben wir die Projekte auf Eis gelegt. Und im Übrigen: Wir haben Krise. Die Wahlprogramme können Sie alle in die Tonne werfen. Wer am lautesten ist, bekommt am Ende das vorhandene Geld.“
Und auch, wenn für Operette und Kuturpalast Millionen investiert werden, dies hat der Stadtrat beschlossen, so redet man sich von Rat zu Rat und Person zu Person aus der ganzen Sache raus.
Da sieht man, wie weit wir mit unserer Demokratie und Kapitalismus schon gekommen sind: wir Entwickeln uns zurück. Wenn kein Wert mehr auf Bildung gelegt wird, wie soll dann eine Sinnvolle Stadtentwicklung und auch Landschaftserhaltung vonstatten gehen? Kaum jemand wird sich mehr der Schönheit und vorallem der Bedeutung und der Erkenntnis des Nutzens eines gesunden Ökosystems bewusst sein.
Der Finanzbürgermeister sicherte zu, bei der Haushaltsplanung nochmal nach Geld für Schulen zu suchen. Grüne, Linke, SPD und FDP wiederholten gestern, dass Schulen höchste Priorität haben müssen. Vorjohann sagte dazu: „Das sieht die CDU genauso.“