Aktuelle Berichte
21. März 2012 - Verkerhszählung und Ausbau der Fetscherstraße

Stadt zählt den Verkehr in der Fetscherstraße

Kürzlich wurden an den Lichtmasten in der Fetscherstraße sogenannte Verkehrsdetektoren montiert und in Betrieb genommen. Das teilte Rathaussprecherin Anke Hoffmann mit. Insgesamt 16 Stück wurden installiert. Die Detektoren erfassen mithilfe von Infrarotsensoren die Anzahl der Fahrzeuge sowie deren Geschwindigkeit.

Aus den gesammelten Daten lässt die Stadt die allgemeine Verkehrslage im Umfeld der Waldschlößchenbrücke berechnen. Daraus sollen künftige Ampelschaltungen und Verkehrsregelungen, wie zum Beispiel Hinweisschilder, erstellt werden. Damit sollen Staus und lange Wartezeiten an Ampeln verhindert werden, wenn die Waldschlößchenbrücke geöffnet wird. Ein Verkehrsdetektor und die Montage kosten rund 7500 Euro.

Derzeit wird auch die Fetscherstraße für rund 1,7 Millionen Euro auf die Brückenöffnung vorbereitet und saniert. Über die Straße rollt dann der Hauptverkehr Richtung Elbquerung. Während der Ausbauarbeiten bleibt sie jedoch immer in beide Richtungen befahrbar. So kann auch die Verkehrszählung weitergeführt werden. (noa)

Sächsische Zeitung, 13. März 2012


FDP fordert schnelleren Ausbau der Fetscherstraße

Der FDP-Fraktion im Dresdner Stadtrat geht der Ausbau von Fetscherstraße und Fetscherplatz zu langsam. Sie fordert eine schnellere Sanierung der Straße. Sie wird mit der Öffnung der Waldschlößchenbrücke zum Jahresende zur Hauptverkehrsachse. Derzeit wird die Fetscherstraße jedoch nur auf dem Teilstück zwischen Pfotenhauer Straße und Blasewitzer Straße gebaut. Für den grundhaften Ausbau des restlichen Abschnittes liegen aber noch immer keine Planungen vor. Deshalb kann der frühestens 2016 beginnen. „Der gesamte Fall Fetscherstraße und Fetscherplatz ist ein Beispiel für eklatante Fehlplanungen und Verstöße gegen Stadtratsbeschlüsse“, sagt FDP-Stadtrat Matteo Böhme. Der Stadtrat hatte ursprünglich einen Baubeginn für 2010 angekündigt. Weiterhin ungelöst bleibt das Problem der fehlenden 120 Parkplätze, die durch den Ausbau wegfallen. (noa)

Sächsische Zeitung, 19. März 2012


Striesener wehren sich gegen Verkehrsflut

Von Andrea Schawe

Weil künftig mehr Verkehr über die Brecht-Allee rollen soll, protestieren die Anwohner.

Der Ausbau der Schandauer Straße und Borsbergstraße sorgt für Streit. Besonders die Anwohner der Bertolt-Brecht-Allee wehren sich gegen die Pläne. Sie wurden kürzlich in der Landesdirektion Dresden diskutiert. Eingeladen waren alle Bürger, die Einspruch eingelegt haben. Auch die Bürgerinitiative hatte die Möglichkeit, die Stadt mit ihren Bedenken zu konfrontieren.

Besonders der Plan, die Bertolt-Brecht-Allee zur Hauptverkehrsstraße zu machen, stößt auf Kritik. Sie wird dann die Hauptverbindung zur Stübelallee sein. Denn die parallel verlaufende Müller-Berset-Straße südlich der Borsbergstraße soll verkehrsberuhigt werden. Die Straße wird verengt, um sie für Durchgangsverkehr unattraktiver zu machen. Nach den Planungen zum Ausbau der Borsbergstraße soll die Einfahrt in die Müller-Berset-Straße erschwert werden.

Die Bewohner der Bertolt-Brecht-Allee befürchten nun, dass sich der zusätzliche Verkehr massiv auf ihre Wohnqualität auswirkt. Sie haben daher schon mehr als 70 Unterschriften gegen das Vorhaben zusammen getragen. „Wir wohnen hier relativ ruhig“, sagt Initiator Gerhard Urban. Die Bertolt-Brecht-Allee, die Tittmann- und Haydnstraße müssten anwohnerfreundlich bleiben. „Dass die Müller-Berset-Straße als einzige verkehrsberuhigt werden soll, ist unverständlich“, sagt Urban.

Die Stadt wiegelt ab. Laut Straßen- und Tiefbauamt sind die Voraussetzungen auf der Allee besser als auf den kleineren Nebenstraßen. Die Allee sei breiter und besser geeignet, den Verkehr aufzunehmen. Nach der aktuellen Verkehrsprognose sollen bis zu 4100 Fahrzeuge täglich über die Bertolt-Brecht-Allee in Richtung Stübelallee rollen. Heute sind es zwischen 900 und 1200 Autos. In die Gegenrichtung sind täglich bis zu 3700 Autos unterwegs.

Die Stadt kontert damit, dass der zusätzliche Verkehr von der Waldschlößchenbrücke komme. Die Anwohner der Bertolt-Brecht-Allee seien nicht direkt vom Ausbau der Borsbergstraße betroffen. „Der Verkehr bleibt gleich, egal, ob wir die Straße sanieren oder nicht“, hieß es vom Straßen- und Tiefbauamt. Für die Vertreter der Striesener Bürgerinitiative ist das nicht nachvollziehbar. Sie sind wütend. „Ich dachte, die Stadt kommt uns wenigstens ein bisschen entgegen“, sagt Bauer. Die Landesdirektion Dresden entscheidet jetzt, ob die Pläne verändert werden müssen. Hält sie die Bedenken der Bürger für gerechtfertigt, muss die Stadt nachbessern.

Viel Zeit bleibt nicht mehr. Der Ausbau der maroden Straßen beginnt schon 2013. Dann sollen die Borsberg- und Schandauer Straße neue Fußwege, Lampen, Fahrbahnbeläge, Schienen und behindertengerechte Haltestellen bekommen.

Die Bewohner der Bertolt-Brecht-Allee können nur abwarten. René Bauer will die Hoffnung aber nicht aufgeben. „Wir werden weiter für unsere Wohnqualität kämpfen.“

Sächsische Zeitung, 10. März 2012